POSTWACHSTUMSÖKONOMIE
Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht.
- Niko Paech
Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott sich darum kümmert.
- Martin Luther King Jr.
Eine kurze Geschichte der Postwachstumsökonomie?
Im Zentrum der Entstehung stand unter anderem die Frage, ob unsere Erde parallel zu einem kapitalistisch orientierten System bestehen kann. In der Studie „Die Grenzen des Wachstums“ (s. Literatur) wurden potenzielle Folgen eines uneingeschränkten Wachstums für unsere Gesellschaft und die Ökologie aufgezeigt. Dies erfolgte unter dem Gesichtspunkt, dass unsere Ressourcen nur begrenzt zur Verfügung stehen werden und welche Folgen die Ausschlachtung der natürlichen Schätze unseres Planeten haben kann.
Seit der französische Philosoph Serge Latouche im Jahr 2004 den Begriff der „Décroissance“ als „Wortgranate“ („mot-obus“) in der Nachhaltigkeitsdebatte geworfen hat, kann von einer Renaissance wachstumskritischer Betrachtungen und Positionen gesprochen werden, die es in dieser Intensität und Form seit den 1970ern nicht mehr gegeben hat. Auf Englisch als „Degrowth“ bezeichnet, hat sich im deutschsprachigen Raum die Bezeichnung „Postwachstumsökonomie“ durchgesetzt und lässt sich auf den Oldenburger Wirtschaftswissenschaftler Niko Paech zurückführen. Seit 2009 wird aber auch im Englischen von „postgrowth“ oder „post growth“ gesprochen.
Was verstehe ich unter Postwachstumsökonomie?
Weniger ist mehr! Insbesondere seit der Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008 haben wachstumskritische Studien und Initiativen erheblich an Zahl und öffentlicher Sichtbarkeit zugenommen.
Der Begriff Postwachstumsökonomie beschreibt im Allgemeinen einen Zweig der Wirtschaftswissenschaften mit einem ökologischen und sozialen Schwerpunkt. So umfasst dieser Zweig den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und nachhaltiger Entwicklung und kann als eine soziale und globale Bewegung gesehen werden. Weitere Begriffe zur Beschreibung dieses Bereiches sind: Wachstumsrücknahme, Wachstumsende oder Entwachstum abgeleitet vom englischen „Degrowth“.
Innerhalb der Debatte werden verschiedene Ansätze betrachtet. Zum einen die Analyse, ob das anhaltende Wachstum des Bruttoinlandsproduktes für eine moderne Gesellschaft noch vertretbar ist. Zum anderen die Konklusion und Argumentation, dass eine Wirtschaft ohne Wachstum als Kombination unterschiedlicher Versorgungssysteme, die durch verschiedene Grade an industrieller Arbeitsteilung gekennzeichnet sind, sich ergänzen und ohne Wachstum des Bruttoinlandsproduktes stabil existieren können.
Nach diesem Ansatz fordert die Postwachstumsökonomie eine Neuorientierung der Wirtschaftspolitik , die planetaren bzw. natürlichen Grenzen des Ressourcenverbrauchs berücksichtigt. Hierbei sollen wirtschaftliche und gesellschaftliche Versorgungsstrukturen nicht von der globalen und industriellen Arbeitsteilung abhängig sein, sondern von diversen lokalen und solidarischen Selbstversorgungmöglichkeiten gestalten werden, die zu einem deutlich reduzierten Konsumniveau führen und das Miteinander stärken.
Wichtig ist, dass der Diskurs um Postwachstumsökonomie sich von Anfang an als ein Gegenentwurf zu dem inzwischen etablierten Konzept einer (schwachen) nachhaltigen Entwicklung verstanden hat. Im Gegensatz zu anderen Ansätzen, die das „grüne“ Wachstum thematisieren, handelt es sich bei der Postwachstumsökonomie um eine deutliche Kritik am Wachstum. Befürworter fordern nicht nur eine Einstellung des Wirtschaftswachstums, sondern oder gar die Verkleinerung der Volkswirtschaft. Damit nach gehört die Postwachstumsökonomie für mich zum Konzept der starken Nachhaltigkeit.
Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Postwachstumsökonomie ohne die geistlich spirituelle Entwicklung bzw. ohne die persönliche Entwicklung der Individuen einer Gesellschaft, Organisation oder eines Teams nicht existieren kann. So besteht mein Ansatz aus der Kombination beider Disziplinen. Über das passende Format hierzu können wir in einem persönlichen Gespräch herausfinden. Teilen Sie mir gerne mit, was Ihre Gedanken und individuellen Bedürfnisse sind. Bei Interesse werde ich ein für Sie maßgeschneidertes Angebot unterbreiten.
... a postgrowth world where working life, the natural environment, communities, and the public sector will no longer be sacrificed for the sake of mere GDP growth.
(... eine Welt nach Wachstum, in der das Arbeitsleben, die natürliche Umwelt, die Gemeinden und der öffentliche Sektor nicht mehr für das bloße BIP-Wachstum geopfert werden.)
- James Spaeth
The times are urgent, let us slow down.
(Die Zeiten sind dringend, lassen Sie uns langsamer werden.)
- Bayo Akomolafe